In den Treppenhäusern
des Schiffs finden sich nun zwischen den Treppengeländern stapelweise leere
Kotztüten. Offenbar sind Karin und ich nicht die einzigen denen etwas elend
ist. Egal… Die Reise ist bezahlt und das Büfett kann erstürmt werden.
Is ja egal auf welchem
Weg das Essen wieder herauskommt….
Das Schiff hat mehrere
Restaurants und Freßstationen. Von der Pommesbude, über ein Fischrestaurant und
ein á la cart Restaurant zuzüglich des Italieners und der Tappasbar ist alles dabei. Nicht zu
vergessen überall befinden sich Bars, an denen man selbstverständlich auch
Softgetränke bekommt. Ne Eisdiele gibt’s auch noch. Noch Fragen?
Fangen wir doch mal mit
dem Frühstück an:
Am Eingang, Hände
desinfizieren, unerlässlich schon auf Grund der letzten Novovorfälle auf
Schiffen. Trotzdem gibt es immer wieder Verweigerer.
Sämtliche Säfte , Tees
und Kaffeesorten vorhanden. Milchshakes, Milch pur oder auch nur Gemüsesäfte.
Dann Müslis, Cornflakes
und sonstiges was in diese Kategorie fällt. Zum Verfeinern Walnüsse,
Haselnüsse, Rosinen, Mandel puh…alles was man will.
Nächster Tisch, Wurst,
Käse fein säuberlich sortiert. Unmengen. Bratwürstchen, Speck, Bohnen…
Dann der Eiermann, hier
bekommt man Eier in allen Varianten, als Omelette, gerührt, gewendet nur nicht
gestreichelt.
Obsttheke, jede
erdenkliche Sorte, alles in mundgerechte Happen geschnitten. Nur kauen muß man
noch selber.
Brot, auch hier bleibt
kein Wunsch offen.
Ich weiss gar nicht was
es noch alles gibt. Fisch, Quark, Jogurts, etc.
So, das Frühstück haben
wir erfolgreich absolviert. Ausgestattet mit Fotoapparaten, Büchern,
Handtüchern gelangen wir auf das Sonnen und Pooldeck, so wie ca. 1200
Mitreisende auch. Mühseelig ergattern wir einen der heißbegehrten Tische und
organisieren nach und nach 5 Stühle. An eine Liege ist gar nicht zu denken.
Rudi gibt auf und begibt sich in unsere Kabine die sich am Heck des Schiffes
befindet, er legt sich in seine heissgeliebte Hängematte mit Blick auf das
Meer. Und vor allem Ruhe, keine Menschen.
Keine Frau, die
plötzlich mit dem Handy in der Hand aufspringt und in unserem sehr „beliebten“
Kölner Dialekt ins Mirco brüllt:
Gerda? Alles
klar bei eusch?
Nä, hier is
allet bästens. Mer wan grad beim Fröhstöck. Voll supa.
CA. 100 Augenpaare
blicken auf diese Person, aber sie telefoniert weiter.
Wat, der
Paul is em Krankenhus?
Hm, Hm Hm Hm
.
Und jetzt
ist allet wieda kla?
Hm Hm Hm
Wat, er hat
die Schluppen vergjessen?
Alle rollen mit den
Augen.
Das Zeit totschlagen
geht weiter.
So langsam tut mir der
Hintern weh und so richtig wohl fühle ich mich auf Grund der Schaukelei auch
nicht. Auch Andreas verschwindet immer mal wieder aufs Töpfchen. Ich fange an mit einer der Schattenliegen, die
schon seit Stunden ohne Besitzer ist zu liebäugeln. Leider wird sie von dem
Poolpersonal immer wieder übersehen. Dieses hat sich nämlich zur Aufgabe
gemacht, alle Liegen die länger als eine ½ Stunde nicht benutzt wurden
abzuräumen.
Plötzlich taucht eine
Frau auf und steuert auf das Objekt meiner Begierde zu. Kramt in der darauf liegenden
Tasche holt ein T-Shirt und ein Buch heraus und tauscht dies mit dem auf der
Liege befindlichen Handtuch aus und geht wieder. Aha, sie hat das Poolpersonal
ausgetrickst. Mich aber nicht.
Stinksauer und mein
Unwohlsein lassen mich zu „el torro“ in einer spanischen Stierkampfarena
mutieren. Wütend springe ich auf und rase hinter der Dame her, die gerade ihren
Arsch auf eine der Sonnenliegen platziert.
Ich tippe sie an, und
frage sie ob sie die Schattenliege nicht mehr benötigt. Nö, im Moment nicht,
antwortet sie mit einem selbstgefälligen Ton. In diesem Moment müssen mir wohl
meine Gesichtszüge entglitten sein. Sie springt auf und geht zu der Liege und
überlässt sie mir. Boah, dieses Kreuzfahrerpack. Ich hab den Kaffee schon nach
einem Tag auf. Triumphierend lege ich mich auf die Liege und schlafe den Schlaf
der Gerechtigkeit.
Hinterher habe ich erfahren, dass Rudi unsere Mitreisenden
händereibend angestachelt hat; Achtung Bine, jetzt geht’s
rund!
An Bord gibt es
allerhand zu sehen, wer sich darauf einläßt und ein echter Kreuzfahrer ist,
kann Bingo spielen, Kino schauen, ins Casino gehen, Shusi.-Wein.-Fleisch und
sonstige Kurse besuchen. Einkaufen in den Edelboutiquen .Alles ohne Geld, die
Rechnung kommt am letzten Tag. Sogar heiraten kannste. Also quasi alles Dinge
die man zu Hause nicht tun kann.
Aber wenn man sich mal
auf Entdeckungstour begibt, kann man viel sehen und die Zeit wunderschön
totschlagen.
Vor Allem kann man an jeder Bar ein neues Motto erfinden um sich
einen zu genehmigen. Unser Motto jedoch, kein Bier vor vier und wir begrüssen
die Nacht mit einem Sundowner.
Nach einem üppigen
Abendessen und einer rauschen Poolparty mit Lifemusik fallen wir erschöpft in
unsere Betten. Denn wir müssen morgen zeitig aufstehen, Aruba wir kommen.
ARUBA
Die Nacht war ruhiger
und wir haben durchgeschlafen. Geweckt werden wir durch die Schiffsmotoren,
denn die Gleichmäßigkeit wie auf der hohen See hat sich verloren. Der Herr
Kapitän, mein Kapitän, unser Kapitän wir
er selbst zu pflegen sagt, parkt ein.
Mir und dem Muck geht es
blendend. Lilo hat hat noch etwas DomRepschiss. Auch Karin ist gut drauf. Bloß
Andreas macht uns weiterhin Sorgen. Wieder die ganze Nacht auf dem Pott. Ob er die gleich anstehende Jeep mitmachen
kann…. Ach, wer nicht wagt der nicht gewinnt. Hurra, er kommt mit. Lilo leider nicht.
Kurzes Frühstück und
dann Yhippi, festen Boden unter den Füssen. Um die Ecke herum warten auch schon
die Geländewagen, für die Jeepsafari
die wir gebucht haben. Es soll eine Tour werden zu den Naturbrücken, zu einem
Naturpool und zu einer Festung die keine ist so wie zu Höhlenmalereien. Nur
selber fahren dürfen wir leider nicht.
Es geht über Stock und
Stein. Bandscheibenvorfälle werden einfach ignoriert. Die Achsen krachen, ein
Reifen platzt, die Stimmung ist riesig und die Reisegruppe hat Spaß.
Wieder an Bord, können
wir Lilo zu Ihrem Rückzug nur Gratulieren, denn Sie wäre nicht ohne Blessuren
davongekommen. So und nun ein Mittagessen und anschließend Stadtbummel und ein
Besuch im Hard Rock. . Ein muß für Andreas und Karin. So wie wir 2 Sand
sammeln, sammeln die beiden T-Shirts aus dem Hard Rock-Cafe .
Schock, schwere Not.
ZU! Panik in den Augen der Becks.
Andreas erinnert sich,
dies ist der Shop… es besteht Hoffnung...
Es gibt aber auch noch ein Cafe. Die haben meist auch Klamotten.
Ich erspähe den Guide
von der Jeepsafari und hole mir den ca Taxipreis für die Strecke, denn wir
wollen uns ja nicht übers Ohr hauen lassen. Okay, handeln ist nicht Andreas Stärke
aber wir kommen am Cafe an. Strahlend kommt er aus dem Laden, ein T-Shirt für
ihn, eins für Karin und nen Pin für den Kollegen. So hat jeder seinen Spleen.
Taxi anhalten, diesmal sagen wir was wir zahlen wollen. Und es klappt. Und jetzt wieder ab aufs Schiff. Abhängen, Abendessen. Und
ganz in unsere Nähe das Ehepaar Schmidt, die, die keine Muster sind. Schitt,
wenn einem schon sein Name voraus eilt.
Nach dem Abendessen
machen sie immer 2 Servicekräfte mit einem Wägelchen teuerster Schäpse,
Weinbrände und anderer hochprozentiger Sachen auf die Socken. Mit einem flotten
Spruch auf den Lippen preisen sie ihre Ware an, die logischerweise auch was
kostet.
Schnäpschen
fürs Schätzchen?
Grappa für
Pappa?
Alles schmunzelt, kaum
einer kauft.
Die Damen fahren am
Tisch der Schmitzens vorbei. Heinz bestellt sich einem Grappa. Prompt wird er
bedient. Die Servicekraft erfragt die Bordkarte zieht durch und fröhlich
pfeifend ziehen sie weiter.
Heinz dürfte dieser
Grappa nicht bekommen sein oder ist er im glatt im Halse stecken
geblieben? Kaum waren die Damen mit
ihrem Wägelchen weg zeterte Hannelore auch schon los: Was hast du denn geglaubt,
natürlich kostet das was, hab ich dir doch gleich gesagt……zeter, palaber,
blablabla
Ja, das Ehepaar Schmidt
ist uns schon sehr an Herz gewachsen.
Zelten im Outback ist
da schon romantischer, da trifft man nur
den Dingo beim pullern, und der hält wenigstens den Mund.
Auch heute wird Andreas
nicht alt. Immernoch plagt ihn dieser seltsame Infekt, der ihn sogar an einen
Arztbesuch denken läßt.
Curacao
Auch heute werden wir
wieder von den Motorengeräuschen beim einparken geweckt.
Geplant ist ein
ordinärer Stadtrundgang, durch die „ holländische Stadt“. Dies werden wir auf
eigene Faust tun, denn so viel gibt es hier nicht zu sehen.
Beim Frühstück
erscheinen weder Andreas noch Karin. Wir setzten uns nach draußen an das
Pooldeck und warten, und warten, und warten. Plötzlich taucht Karin auf und
eröffnet uns dass Andreas beim Doc ist. Wir beschließen zu warten, denn
schließlich ist der Tag noch jung. Ich krisch ne Schiffskollar, aus lauter
Langeweile gehe ich zum Frisör. Und da war ich schon 10 Jahre nicht mehr. 3 cm
habe ich gelassen und Farbe tat Not. Und während ich da so beim Frisör sitze
kommt Karin mit dem versprochenen Glas Sekt für endlich zum Frisör gehen,
vorbei. Sie berichtet, dass sie und Andreas kurz vor der Quarantäne stünden,
denn sobald sich noch ein Symptom dazugesellt sind se weg vom Fenster.
Endlich fertig und
eigentlich unverändert können wir mit Andreas von Bord.
Vorbei an einem bunten
Markt, über die Königin Emma Brücke in die Altstadt von Willhelmstadt.
Shopping, Sightseeing. Ein bunter Tag.