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Dienstag, 13. Juni 2017

endlich wieder Internet.... (Fotos gibst später)

3 Tage Kruger Nationalpark
Der Morgen fängt mit einer fantastischen Aussicht an, die Tische in die Sonne gestellt genießen wir ein üppiges Frühstück in mitten von den Bergen. Es ist zwar ein wenig frisch, aber auf 1.300 m durchaus üblich und es ist schließlich Herbst. Durch das Anstrahlen der verschiedenen Bergformationen durch die Sonne, erscheinen diese immer wieder in anderen Farbtönen, das üppige Grün und die Bäume lassen eigentlich nicht vermuten, dass man in Afrika ist.

Da wir nun 3 Tage Kruger-NP vor uns haben wollen wir noch reichlich einkaufen gehen bevor wir durch das Orpen-Gate in den Tierpark, der so groß wie Israel ist (sacht der Reiseführer), hineinfahren.

Am Tor wickeln wir die Formalitäten ab und fahren ein. Da wir bisher großartig noch kein wildes Tier gesehen haben schauen wir gespannt in die Landschaft.
Bisschen mau, was die uns hier anbieten. Auf dem ganzen Weg zum CP, und das waren immerhin
4 Stunden und mindestens 140 km, haben wir so viele Tiere gesehen wie in Namibia auf einen 1km.
Na, vielleicht liegt es ja an der Mittagshitze. Mittlerweile sind wir nämlich wieder runter auf 300 m und die Sonne brennt anständig.
Heute Abend können wir uns ja noch ans Wasserloch auf die Pirsch legen.

Auf dem Satara-Restcamp angekommen trifft uns erst mal der Hammer. Wat is denn hier los? Hier gibbet nix Schönes, aber auch gar nix, man könnte es bestenfalls als luxuriöses Festivalgelände bezeichnen. Heruntergetrampelte Wiese, ungepflegte Stellplätze. Soweit vorhanden, denn irgendwie steht hier jeder wir er will. Nach Inspektion der Waschräume, die auch nicht sonderlich einladend sind, stellen wir ernüchtert fest, dass es hier auch kein Wasserloch gibt, an das man sich, wie aus Namibia gewohnt, setzten kann und sich wunderbar die Nacht um die Ohren haut, so viele Tiere sieht man dort. Hier sitzt du vor einem 3 Meter hohen Elektrozaun und glotzt, glotzt und glotzt.
Als wenn die Tiere nicht was Besseres zu tun hätten und ausgerechnet uns zu Liebe an diesem Zaun vorbei flanieren. Bin ich wieder zu Deutsch in meinem Kopf?

Egal, morgen ist auch noch ein Tag, und am morgigen abends wollen wir uns in dem CP eine Tour für Tierbeobachtungen buchen. Die SUNDOWNERTOUR.

Am nächsten Morgen, das Wetter meint es wieder gut mit uns, verlassen wir gegen 10 Uhr das Camp mit dem Ziel Petroriaskopcamp, unsere nächste Übernachtung.  Es liegen ca. 4 weitere Stunden Fahrt durch den Kruger vor uns. Wir sehen keine Strauße, keine Leoparden, keine Gnus, keine Löwen aber dafür Impalas (Art von Springböcken) an jeder Ecke. Und natürlich Elefanten. Und die sogar sehr nah.
Dafür treffen wir jede Menge anderer bestusster Leute…

Typ 1: ca 80 Jahre und mit 30 km/h durch die Gegend schleichen, abbiegen und anhalten ohne blinken, wird eh völlig überbewertet. Sie meinen sie sehen etwas im Gebüsch und latschen per Vollbremsung aufs Pedal, und wir müssen anhalten weil alle anderen im Gegenverkehr auch anhalten weil…da könnte ja was zu sehen sein.

Typ 2: Junger Mann will seiner Schnepfe imponieren und hält an jeder Ecke mit Vollbremsung an, quetscht sich zwischen die bereits stehenden Autos, stiehlt denen die Sicht und verweilt dort so lange bis seine Madame mit Ihren rosa gestylten Fingernägeln ihr Handy herausgefischt hat. Bis sie dann endlich zum Abschuss gekommen ist, sind die Tiere weitergegangen und alle anderen sehen nur noch die Hinterteile der Tiere.

Oder Typ 3:  Südafrikanischerwochenendtouri. Rücksichtslos anhalten zur Not auch mitten auf der Straße, so dass keiner mehr vorbeikommt. Oder hui ich les jetzt mal die Karte und halte mitten in einer Kurve an.  Äußert nervend.

Gegen 15 Uhr nähern wir uns dem CP. Der erste war ja schon armselig aber der heutige übertrifft es an „BESCHISSEN“ noch bei weitem. Staubig, schief, Stiefkind trifft es wohl am ehesten. Machen wir das Beste draus. An der Rezeption buchen wir die Sundownertour, in der Hoffnung mit einer geführten Tour ein paar mehr Tiere zu sehen.

Wir steigen in einen verlängerten Geländewagen mit einem käfigartigen Aufbau, mit uns ein paar weitere hoffnungsvolle Touris. Als erstes sehen wir einen ganz netten Sonnensonnenuntergang. Als es dann dunkel wurde bekamen 2 Leute Scheinwerfer in die Hand gedrückt und das Spiel was dann stattfand hieß, finde das Tier. Lächerlich. Es gab Impalas und Elefanten und 3 Nashörner. Und es war kalt. Kopfschüttelnd stiegen wir aus.
Durchgefroren begeben wir uns zu unseren Autos. Zum Grillen hatten wir jetzt keinen Bock mehr. Thunfischsandwiches mit Käse überbacken stillten unseren Hunger. Frustriert gehen wir ins Bett, mit dem Beschluss, auf dem nächsten CP die Sunsettour zu buchen. Vielleicht sehen wir ja da ein paar Tiere mehr.

Nach dem Frühstück pirschen wir wieder los, leider können wir mit unseren Supercampern ja nur auf den geteerten Straßen bewegen, aber wir haben Glück und wir sehen doch ein paar mehr Tiere.
Aber Strauße und Leoparden bleiben uns weiterhin verwehrt.
Unterwegs halten wir noch auf 2 Restcamps und durchstöbern die Souvenirläden.
Als wir auf unserem gebuchten CP dem Crocodil-Bridge  ankommen sind wir doch sehr angenehm überrascht. Es ist sauber und ordentlich. Freundlich werden wir von unseren Campnachbarn begrüßt und in Smalltalks verwickelt.
An der Rezeption buchen wir die Sunsettour, soll heißen, 4 Uhr aufstehen, janz dick anziehen um 5 Uhr geht es los.
Heike ist Lampenkind und darf brüllen wenn sie ein Tier im Lichtkegel sieht.
Die „Leuchte“ auf der anderen Seite hatte wohl etwas missverstanden, sie meinte wohl sie sei auf Astrotour und leuchtete ständig in den Himmel. Naja, da gibt es ja auch Tiere am Sternenhimmel.
Es gibt schon Vollpfosten auf dieser Welt.
Als die Sonne aufging haben wir aber doch noch viele Tiere gesehen, Löwen, die meinten sie müssten ein paar Nashörner ärgern. Büffel, Zebras, Hippos, Krokodile und Impalas.
Na die Tour hatte sich wenigstens gelohnt.
Am Platz zurück, wollten wir noch eine Nacht länger bleiben, doch leider war ausgebucht, Wochenende und die Südafrikaner fallen selbst ein.
Okay. Dann werden wir jetzt den Park verlassen und uns in Richtung Swaziland begeben.

Meine persönliche Meinung ist: Wer wirklich viele Tiere sehen will und diese hautnah erleben möchte der fährt besser nach Namibia oder Botswana.
Niemals aber erst in diese beiden Länder und anschließend in den Kruger. Die Enttäuschung kommt stehenden Fußes.

Wir beschließen heute mal nach Einkaufen und Geldholen (das ist uns nämlich ausgegangen) die Seele baumeln zu lassen.
Nach nur wenigen KM finden wir einen kleinen CP, der die letzte Renovierung wohl in den 60ern bekommen hatte. Aber er war nett anzusehen.







Swasiland wir kommen

Pünktlich um 9 verlassen wir unseren CP und brechen Richtung Grenze auf. In unser aller Köpfe spielen sich Szenen und Eventualitäten ab, was uns beim Grenzübertritt alles erwarten könnte. Denn wir haben ja schon so einiges an afrikanischen Grenzen erlebt.
Ganz langsam fahren wir an die Grenze heran. Werden winkend eingewiesen und gebeten stehenzubleiben und uns in das Office zu begeben.
Wir legen unsere Pässe vor bekommen einen Stempel und ein have a nice day. Fertig.
Verwundert schauen wir uns an und steigen wieder in unsere WoMo`s. Na dann….jetzt über die Grenze zum Büro Einreise-Swasiland.
Pässe abgeben, Fahrzeugpapiere vorlegen. Wir zahlen 3,50 € Gebühr bekommen einen Stempel und schwupp simma in Swasiland. Und die Grenzstellen, dass muss mal gesagt werden, sind modern und sauber.

So da sind wir nun in dem Land was fast keiner kennt und schon gar niemand auf der Reisewunschliste hat. Es ist ungefähr so groß wie Schleswig-Holstein (dieser Reiseführer liebt diese Vergleiche). Es ist trocken aber hat auch grüne Flächen.
Wir bewegen uns heute auf ca. 900 Meter Höhe und erwarten Kälte.

Das erste was wir sehen ist eine Art&Craft-Einrichtung, die wir auch sofort aufsuchen, natürlich auch was nettes kaufen. Völlig fasziniert von diesem tollen Bergpanorama lassen wir uns an einer Gaststätte nieder und genießen ein kühles Getränk. Wieder unterwegs müssen wir feststellen, dass es zwar immer mal wieder Hinweisschilder zu den Sehenswürdigkeiten gibt, diese aber keine Entfernungen angeben. Es kann heißen jetzt abbiegen, es kann auch heißen es dauert noch ein paar Kilometer. So rauschen wir also an den Felsenmalereien vorbei, weil da hieß es sofort abbiegen. Wenden ist leider mit diesen Schiffen nur schlecht möglich.

Weitere Km später wollen wir an einen Damm, da kommt das Schild und wir schaffen es gerade noch abzubiegen. Der Weg der vor uns liegt ist mehr was für Allradfahrzeuge aber drehen geht auch nicht. Auf einem Plateau angekommen  ergibt sich die Chance zum Drehen. Plötzlich rennen kreischend aus allen Winkeln und Ecken Kinder von Groß bis klein auf uns zu. Winken und schreien, nun verteilen wir ohne Ende Kugelschreiber die wir doch extra für solche Situationen mitgenommen haben.
Als der Ansturm vorbei ist, drehen wir und poltern die Straße wieder runter.
 Endlich am Damm angekommen genießen wir kurz die Aussicht, was besonderes gibt es nicht zu sehen.
Na dann auf in den Nationalpark. Als wir dann kurz vor der Hauptstadt stehen nach ca. 35 km Fahrt, stellen wir fest, dass wir entweder das Eingangsschild übersehen haben oder es gar nicht da stand.
Zum Fahren hatten wir nun aber auch keinen Bock mehr und beschließen auf dem Rückweg das nächst Beste anzufahren. War nun mal ein Resort.
Hier stehen wir nun zwischen lauter kleinen Hüttchen, mit Reet gedeckt. Dreieckiger Zuschnitt. Im vorderen Bereich ein Bett und im hinteren Bereich eine Dusche. Alles im Afrikanstyle. Und für 35€/Nase incl. Frühstück ganz passabel. Da ist auch noch ein Abendessen drin.

Am nächsten Morgen lassen wir uns an der Rezeption den Weg zum Mlilwane Wildlife NP erklären. Und das war auch gut so, denn wir wären garantiert wieder vorbeigefahren.
Bevor wir aber in diesen NP einfahren wollen wir noch in der Hauptstadt einfallen und eine Shoppingtour machen. Eine Straße soll sich hierfür besonders eignen. Tja aber ohne Stadtplan, nach 15 min brechen wir das Unterfangen ab und fahren weiter zu dem Nationalpark.
Auch hier stoßen wir mit der Beschilderung fast an unsere Grenzen. Am Park angekommen sind wir sehr positiv überrascht ein weitläufiges Waldareal welches sich über 45 Quadratkilometer erstreckt.
Mitten im Wald der CP. Grillstellen und Feuerstellen reichlich vorhanden. Sanitäre Anlagen super sauber. Es ist 12 Uhr und wir haben den ganzen Tag um die Seele baumeln zu lassen.
Da das Feuer von unserem Vorgänger noch glüht sammeln wir Holz und entfachen es wieder. Stupid German Tourist, wir haben 37°C.
An uns laufen auf 2 Meter Entfernung verschiedene Bockviecher vorbei und Warzenscheine kommen gar auf 1 Meter heran. Wir sitzen umgeben von den Bergen tiefenentspannt vor unserem Feuerchen und warten auf den Sonnenuntergang.
Sonderlich spektakulär ist er nicht, es zu diesig. Einen Sternenhimmel bekommen wir auch nicht zu sehen, denn es ist fast Vollmond.
Plötzlich gesellt sich ein Buschbock zu uns, den Rudi, Horst nennt. Er beäugt uns die ganze Zeit und möchte an unserem Grillfest teilhaben. Als wir ihn abwimmeln legt er ich einige Meter weiter ins Gras und schmollt.

Am nächsten Morgen, noch vor dem Frühstück ,stellen wir mit Entsetzen fest, dass wir am Fahrzeug HeiLu erst einmal den Reifen wechseln müssen. Dass haben die Männers aber recht schnell bewältigt. Frühstück und auf zum Hlane NP. Horst haben wir nicht mehr gesehen.

Bevor wir jedoch zum Park fahren wollen wir noch über die Panoramaroute fahren, dies ist zwar länger aber es soll sich lohnen, sagt der Reiseführer. Wir fahren durch Hauptstadt Mbabane. Winzig aber doch sehr fortschrittlich. Im Land wird generell sehr viel für Bildung getan. Unterwegs sieht man überall die Kinder mit den Schuluniformen. Die Infrastruktur ist recht gut und wir haben nicht den Eindruck, dass der König hier den Larry raushängen lässt. Es gibt Ministerien. Wen es interessiert www.wikipedia.de

 Wir haben mittlerweile 4 Karten von Swaziland. Keine gleicht den anderen. Da stehen wir manchmal vor einem riesigen Problem. Wie auch jetzt, die Panoramastraße ist verzeichnet, wird aber gerade aufgerissen und scheint, so wir den Bauarbeiter verstanden haben am Ende noch gar nicht vorhanden zu sein. Knurr. Schitt häppens. Dann also doch auf den direkten Weg auf in den königlichen Nationalpark. Vielleicht finden wir den Leoparden ja dort. Lange genug danach suchen tun wir ja schon.
Die Fahrt dorthin führt durch Eukalyptuswälder und große Zuckerrohrplantagen. Der Himmel ist manchmal total mit Rauchschwaden übersehen, da Schwasi´s bevor sie das Zuckerrohr ernten, das Feld niederbrennen. Es bleiben nur die zuckerhaltigen Stängel stehen. Sie schaffen es aber immer punktgenau die Fläche abzubrennen, die sie in einer gewissen Zeit abernten können. In der Nacht sieht das immer sehr spektakulär aus. Vorbei an den Zuckerrohrfabriken, Umweltschutz steht hier nicht zur Debatte, erreichen wir den Nationalpark und unseren CP. Ein einfacher CP mit einem Wasserloch. Sabine und Rudi starten den Tag mit einem frühen Besuch am Wasserloch die beiden Pennratten natürlich nicht. Am Wasserloch gab es außer einem gruseligen Nebel nichts zu sehen.
Nach dem Frühstück fahren wir mit unseren Schlachtschiffen eine Tour durch den Park. Offroad!
Wir setzen diverse Male auf haben tausende von Kratzen und HeiLu verleieren eine Abdeckung.
Dafür finden wir aber ein wunderschönes Wasserloch mit Impalas, Kudus, Affen Geiern und Gnus. Wunderschön.
Leoparden wieder Fehlanzeige. Elefanten und Giraffen haben wir auch wieder nicht gesehen. Die haben wohl Urlaub.
Von unserer Tour zurück, müssen wir feststellen, dass das Gate komplett aus der Verankerung gerissen war und einfach nur an den Rahmen gelehnt wurde. Also alle 4 raus aus dem Fahrzeug das Tor anheben…..das komplett unter Strom stand …und mit gesträubten Nackenhaaren zur Seite schieben. Beide Fahrzeuge durch und das Tor wieder, unter ständigen Stromschlägen schließen.
An der Rezeption wurde natürlich nicht Bescheid gesagt, das macht wieder nur der korrekte Deutsche.
Beim Frühstück haben wir beschlossen Außerplanmäßig  eine Nacht länger in Swaziland zu bleiben und auf der Jagd nach dem Leoparden einen weiteren Nationalpark zu besuchen. Mlwalula Nationalpark. Dort angekommen, erfahren wir, dass die normalen Campsites von den Toiletten her etwas desolat sind. Sie uns aber einen Stellplatz bei den Tents anbieten kann. Eigenes Duschhaus, mit Küchenhäuschen und Ess-Häuschen. Alles im afrikanischen Hüttenstyle. Da wir alleine sind, parken wir mitten in diesem kleinem Rondell, dem ein Plateau angesiedelt ist, von dem aus wir die ganzen Berge und das Tal überblicken können. Es ist 17:00 Uhr und wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang dabei genießen wir einen 2,3kg Lappen vom Rind, der nur 13€ gekostet hat und den wir natürlich nicht aufbekommen. Da waren die Augen mal wieder größer als der Magen.
Da es fast Vollmond ist und es gar nicht kalt ist blicken wir noch lange in die Ferne und sehen überall die Feuer, die gelegt werden um die Zuckerrohrfelder abzubrennen. Ein flammendes Inferno in alle Himmelsrichtungen.
Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück ist KM-fahren angesagt. KM. KM. KM.
Ludgers Idee noch ne Nacht im Swaziland, Sabines Idee bis runter an die Küste wurden nicht erhört, Ein Platz an der Grenze nach Südafrika sollte es werden.




Zurück in Südafrika
Am Grenzübergang gab es auch diesmal keine Schlangen, keine gelangweilten Beamte, sondern Ruck Zuck raus aus Swazi und rein nach SA.
Da unser Kartenmaterial uns auch dieses Mal wieder in die Irre führt heißt es erst mal weiterfahren, so lange, bis wir an etwas geeignetem zum Schlafen ankommen. Und das war dann ein Resort. Höflich nach einer Übernachtungsmöglichkeit angefragt, wurde diese uns verwehrt. Ohne Vorreservierung nicht möglich.
Aber der Gute am Gate hat uns dann ein Reservat empfohlen, dass CP hat. Also wir frohen Mutes los.
Und fahren und fahren… Plötzlich ist der Asphalt zu Ende und wir müssen Gravelroad fahren. Dies verlängert unsere Fahrzeit imens. Mit Erschrecken stellen wir fest, Südafrika kann vielleicht eine WM ausrichten, aber wenn es darum geht, etwas für die abgelegenen Dörfer zu tun…Fehlanzeige. Die Einheimischen SCHWARZEN leben an dieser Schotterpiste im völligen Staub. Sie haben kein fließendes Wasser und müssen km weit laufen um an den Tankwagen oder Wasserreservoiren anzukommen. Sie rollen 200 Ltr. Fässer vor sich her oder 25 Ltr. Kanister, so viele wie eine Schubkarre tragen kann. Nicht selten sieht man Kinder diese Schubkarren schieben.
Wie kochen diese Leute, wie heizen sie? Überall sieht man immer wieder Menschen mit Macheten in den Wäldchen, die sich ihr Brennholz schlagen, auch hier müssen wieder die Kinder schleppen.
Man sieht diese Menschen in die nächst größeren Städte laufen, Entfernungen, die bei uns keiner freiwillig laufen würde. Und schon gar nicht für einen niederen Job.
Ein wenig macht sich schon das schlechte Gewissen breit, wie gut es uns doch geht. Und es kommt eine Scham auf wenn wir mit unseren Schlachtschiffen an den armseligen Dörfern vorbeifahren. Gegen 17 Uhr erreichen wir dann endlich den Campingplatz. Es ist fast dunkel aber wir werden noch kurz vor knapp in den NP eingelassen. Nun sind es noch ein paar KM bis zum Camp. Dort an der Rezeption angekommen erfahren wir dass es höchste Eisenbahn ist, weil nach 18 Uhr nicht mehr gefahren werden darf. Aber bitte nur mit 40 Km/h. 4 Fotofallen, die den Nachthimmel wie ein Blitz erhellen, später, treffen wir am CP ein. 400 Km sind wir gefahren, kaputt wie Hund noch schnell was essen und ab ins Bett. Wie fast jeden Abend gegen 8. Wie es hier aussieht wissen wir nicht, wird sich morgen zeigen.

Um 6 geht die Sonne auf. Ich kann nicht mehr schlafen. Plötzlich höre ich ein Brüllen, nein, nicht das eines Löwen, eindeutig das Fauchen einer anderen Katze.
Ich erzähle den Anderen beim Frühstück davon und wir wollen bevor wir den Park verlassen, die letzte Chance ergreifen, um vielleicht doch noch den Leoparden zu sehen. Vorausgesetzt, dass das Gate an dem wir jetzt sind wieder zur Autobahn führt und nicht, dass wir wieder die 130 km zurück müssen.
Nach dem Frühstück gehe ich zu dem Schrankenwärter des NP, er bestätigt mir den Leoparden und dass wir direkt in der Nähe der Autobahn sind. Hurra.
Eine Stunde fahren wir durch den Park bis zu einem Wasserloch. Wie gebannt schauen wir durch die Schlitze des Beobachtungsturmes. UND…..Kein Leopard….

Auf zur Küste
Na dann, jetzt auf zur Küste. St. Lucia heißt das Ziel. Ludger hatte die zündende Trostidee. Whalewatching. Gerade hat die Saison begonnen. Im Ort angekommen halten wir an der Touristeninformation und erfragen unseren CP. Wir bekommen die Bestätigung dass die ersten Wale gesichtet wurden und buchen eine Schiffstour. Morgens um 8:45 Uhr soll es losgehen. Die Freude und die Spannung ist riesig. Am CP angekommen spinnen wir davon wie geil es wäre die Schwanzflosse mal so richtig nah zu sehen oder unter der Wasserfontaine des Wales zu duschen.

Ausserdem haben Heike und ich noch etwas ganz besonderes vor. Wir hatten ein Foto von ihrem verstorbenen Papa in eine Flasche gesteckt und ein weiteres von Rudis verstorbener Mama in eine weitere Flasche. Diese Flaschen wollen wir in die hohe See werfen und die beiden auf ihre letzte Reise schicken.
An der Rezeption buchen wir uns direkt für 2 Tage ein, damit wir morgen nach der Tour auch noch was vom Strand haben. Der CP liegt in mitten einer Seeenlandschaft und grenzt direkt ans Meer. Achtung Hippo´s und Krokodile. Trotzdem machen wir uns im langsam schwindenden Licht noch zu Fuss auf den Weg zum Meer. Als wir den Strand erreichen, ist gerade Ebbe, also keine Chance noch eben die Füße ins Meer zu stecken. Wir setzen uns in den Sand und genießen den Ausblick, den und der Mond ermöglicht.
Das liebe Meer, so nah und doch so fern.
Auf dem Rückweg besondere Vorsicht wegen der Hippos und Crocs. Wir müssen über einen Steg durch den Sumpf. Und… wir sehen weder das eine noch hören wir das andere.
Am nächsten Morgen, alle Wecker auf Sturm, bloß nicht verschlafen. Kleines Frühstück auf die Hand. Lunchpaket gibt es auf dem Schiff. Wir ziehen los ins Dorf, dorthin wo uns der Bus abholen soll. Wir betreten das Büro……
STURMWARNUNG!!!!!
Hallo, es geht kein Lüftchen, die Sonne scheint. Was soll das.
Nein, die Häfen sind geschlossen, bis Sonntag geht kein Schiff raus.
Heulend verlasse ich das Büro und die anderen sind gleichfalls gefrustet.
Bis Sonntag zu warten hat keinen Zweck, denn da müssen wir schon auf den Weg in Richtung Berge sein.
Da wir mit dem heutigen CP nicht direkt am Meer liegen und uns hier sowieso nix hält, nehmen wir noch ein ausgiebiges Frühstück am Platz, pfeifen auf die bezahlte Nacht und brechen unsere Zelte ab.
Jetzt aber auf ans Meer.
Ausgesucht hatte ich Tugelas Mouth. Dort wo der Fluss direkt ins Meer mündet.

2 Tage am Meer
Den CP den ich ausgesucht habe, haben wir auch mal wieder nicht gefunden, dafür aber eine Wohnwagensiedlung von älteren weißen Menschen mit ihren Hunden. Es erinnert ein wenig an Hippies oder Aussteiger. Aber das Örtchen hat Flair. Wir bekommen 2 Stellplätze direkt am Zaun zum Meer. Wir packen unsere Tische und Stühle aus und lassen uns mit dem Sound der Brandung die Sonne ins Gesicht scheinen. Von wegen Sturm. Aber auch die Verwalterin bestätigt uns den Sturm noch einmal, der da draußen toben soll.
Da bloß herumsitzen nicht unser Ding ist, machen wir einen Strandsparziergang. Ein richtig schön abgelegener Zipfel an dem dieses Örtchen liegt. Sturmwarnung und es weht kein Lüftchen. Vielleicht befinden wir uns ja im Auge des Hurrikans.
Am Abend beschließen wir in dem Restaurant essen zu gehen. Einfaches Etablissement, einfache Karte. Burger oder frittierter Fisch. Eine Strandhütte nicht direkt am Strand. Mit Bar. Wir sind satt und es war lecker und zum Nachtisch gab es einen Jägermeister. Da fällt mir ein, dass ich im WoMo noch den Jägermeisterausgießer habe, den ich als Gastgeschenk für die treulosen Südafrikaner mitgebracht hatte. Ich flitze in den Wagen und schenke ihn dem Barbetreiber. Ich denke er hat sich sehr gefreut.
Noch am selben Abend beschließen wir, dass wir morgen einfach noch einen Tag stehen bleiben. Warum weiterfahren, wenn man so ein schönes Fleckchen gefunden hat und außerdem, Boote schauen ist ja auch nicht im nächsten Ort möglich, weil Sturm.

Die Nacht hat es ein wenig gewindet, hat man daran gemerkt dass eine Klappe am Camper etwas schlug.
Als wir am Morgen die Augen öffnen, strahlender Sonnenschein. Ein Frühstück im Freien, so quasi zwischen den Dünen. Umzingelt von Hunden. Und ja, die eine oder andere Tretmine liegt auch rum. Südafrika halt. Die Leute können nicht schön oder ordentlich.
Egal wo wir hinkommen ist es ein wenig knasig oder gammelig oder einfach nur alt. Man legt hier eher Wert auf die Nützlichkeit.
Aber freundlich sind alle, wir hatten noch keine Situation in der wir sagen mußten Rückzug.

So nun aber zum Strand, das Meer hat hohe Wellen und ist super unruhig. Wir sehen ein, dass es mit dem Schiff wirklich nicht gegangen wäre.

Wir machen einen langen Strandspaziergang vorbei an einem Leuchtturm, durch die Botanik, bis wir an die Mündung des Tugela Flusses gelangen der sich langsam in das Meer ergießt.

Gut gelaunt bummeln wir am Strand entlang. So lange, bis die Bucht zu Ende ist. Hier beschließen Heike und ich unsere Abschiedsflaschen in das Meer zu werfen. Leider haben wir die Rechnung ohne die Wellen gemacht. Immer wieder werden die Flaschen zurückgespült. Ludger geht sogar noch ins Meer hinein um den Papa auf die Reise zu schicken. Auch dieses Mal kommt die Flasche zurück. Etwas traurig nehmen wir die Flaschen wieder mit zu CP.

Nach unserem Abendessen haben wir uns noch einmal an die Bar begeben und uns lange mit dem Wirt unterhalten. Er bekommt von uns eine Deutschlandfahne geschenkt, wir spenden für die Seenotrettung und dürfen uns auf einer Boje verewigen. Wir trinken einen Jägermeister und müssen feststellen, dass der Ausgießer mit Stolz auf der Flasche platziert ist.
Im Laufe des Abends erzählen wir dem Wirt von unserem Vorhaben mit den Flaschen. Er findet die Idee super nett. Schmunzelt aber bei der Erzählung wie wir versucht haben gegen die Wellen zu kämpfen.
Er sagt uns, jetzt ist rückgehendes Wasser. Geht an die Mündung des Flusses und werft die Flaschen dort hinein, der Fluß drückt sie dann in das abfließende Wasser.  Wir bedanken uns, bezahlen und nehmen wieder unsere Flaschen und wandern im Mondschein mit Taschenlampen zu der Flussmündung.
Wir legen eine Gedenkminute ein und werfen die Flaschen soweit es nur geht in die Ferne. Kurz sehen wir sie noch auf den Wellen tanzen bis zu dem Augenblick, wo sie vom Meer verschluckt werden. Sie haben endlich ihre letzte Reise angetreten.
Ein Absacker vor dem WOMO und ab ins Bett. Morgen geht es weiter in Richtung Berge.




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