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Dienstag, 15. Januar 2013


Santo Domingo
Todesmutig begeben wir uns in das am Vortag bestellte Taxi und fahren in die 150 km entfernte Hauptstadt von Hispaniola. Santo Domingo liegt an der Mündung des Rio Ozama an der Südostküste der Insel. Außer sehr vielen Armenvierteln gibt es hier auch eine grandiose Altstadt aus der Kolonialzeit. Diese wurde 1990 in die Liste der UNESCO aufgenommen.
Der Fahrer setzt uns wie besprochen am Parque Colòn ab.

Und rein zufällig steht da ein deutsch sprechender Guide rum. Zufälle gibt’s.
Wir nehmen seinen Dienst in Anspruch und er macht mit uns eine Fußtour durch die historische alte Stadt. Rücksichtsvoll wählt er die Tour so, damit auch unsere betagten Gruppenteilnehmer mithalten können.Wir beginnen die Tour an der alten Festung und der Stadtmauer mit ihren Kanonen, ein Kloster das von den Spaniern erbaut wurde, und von den Franzosen wieder zerstört wurde.
 Das Haus von Diego Columbus, dem Sohn von Christoph ist noch vollständig erhalten.

In den engen Gassen befindet sich teilweise noch das original Steinpflaster und auch die passenden Häuser von 1500 n Chr. sind noch sehr gut erhalten. Mit zu unserem Kulturprogramm gehört aber auch die Kathedrale Santa Maria de Menor von 1540, die wir uns auch von innen anschauen. Sie hat eine Korallensteinfassade und im Inneren befinden sich 14 kleine Kapellen in den Seitenschiffen.
Eine kleine Zigarrenmanufaktur besuchen wir auch noch und natürlich wurden wir auch in den obligatorischen Souvenirladen geschleust.
Nach einem kurzen Spaziergang durch das chinesische Viertel und dessen Markt – besonders aufgefallen ist der Hühnerverkauf; unten im Käfig noch am Gackern, oben auf dem Deckel schon nackt -,
( es wurde jedoch sehr genau darauf geachtet, dass die Kühlkette um 32°C nicht unterbrochen wird.), erreichen wir das haitianische Viertel, dort dürfen wir dann das Chaos und den Dreck bestaunen. Hier können wir sehen, wo all unsere Kleidung bleibt, die wir so in die gewerblichen Container stecken, eine Tour, die man ohne einheimischen Führer besser nicht macht. Es sei denn man ist lebensmüde.

Artig bezahlen wir unseren Guide und begeben uns in das Hard Rock-Cafe. Nach einem Kaufrausch in dem zugehörigen Shop und ein paar Presidente Bierchen treten wir den Rückweg mit dem Taxi an.

Die letzten beiden Tage.
Nachdem ganzen Zimmertamtam, dem längeren Gespräch mit Jose dem Rezeptionisten, bezüglich einer Zimmerpreiserstattung und dem Umzug von Lilo begeben wir uns heute in die heiligen Hallen des SPA Bereiches. Denn nach einer tausendfachen Entschuldigung des Managements für die Fehlbelegung des Zimmers, für die eigens ein deutschsprachiger Bediensteter herangezogen wurde, erfolgte nun die Übergabe dreier Massagegutscheine. Die jedoch nur ausgehändigt würden, wenn wir eine Unterlassungserklärung auf jegliche weitere Ansprüche  unterschreiben. Gesagt, getan.
Als wir durchgeknetet aus dem SPA-Bereich treten, ziehen dunkle Regenwolken auf. Das Wettertief Bine schlägt zu. Trotzdem begeben wir uns an den Strand. Unser Weg geht an der Rezeption vorbei. Freudig fast schon überschwänglich begrüßt uns Jose wir winken freundlich zurück.
 Es beginnt zu regnen. Kurz, aber immer wieder. Aber wir haben es ja nicht anders mit Sabine erwartet. Dann lassen wir eben kurz mal die Regentropfen auf uns niederprasseln.
Sorgen jedoch machen wir uns um die Zunahme der Durchfallerkrankungen. Andreas hat es besonders heftig erwischt. Aber auch Rudi und Lilo verbringen viel Zeit auf dem stillen Örtchen.
Zur Anlage selbst ist zusagen, dass sie sehr weit abgeschieden liegt, so weit, dass man hier sogar auf die obligatorischen All-In-Armbändchen verzichtet. Das Dreams in La Romana ist eine 5 Sterne Anlage die keinen Wunsch offen lässt. Von A-Z. Und das haben wir auch so richtig genossen. So jetzt ist aber Schluss mit lustig und faul, morgen früh geht’s auf Schiff. Das wird auch Zeit, denn langsam wird’s langweilig.




Erster Schiffstag
Das bestellte Taxi fährt uns zum Hafen von La Romana.
Und da steht es vor uns, ein Schiff, groß wie ein 12 stöckiges Hochhaus. Imposant. Dies würde für die nächsten 7 Tage unser Domizil sein.

Beim Einchecken läuft alles wie am Schnürchen. Wir bekommen einen Schiffsplan in die Hand gedrückt, damit wir uns nicht verlaufen. Den muss Frau aber erst mal lesen können, denn wenn Frau unter Deck ist weiß sie nämlich nicht wo vorn oder hinten, ach ne, Bug oder Heck ist. Da nützt auch kein Plan.
Um 15:00 Uhr dürfen wir unsere Kabinen beziehen. Bis dahin dürfen wir schon mal alles Angebotene nutzen was wir wollen. Denn es ist wieder alles inclusive. ( Wir werden uns T-Shirts machen lassen, auf denen auf dem Bauch ganz groß „Tapas and more“ steht.)Wir dürfen auch die Toiletten nutzen, und das ist auch gut so, denn unseren Durchfallerkrankten geht es noch nicht besser. Vor allem Andreas macht uns Sorgen.

Nachdem wir uns unsere Kabinen bezogen haben lassen wir es uns auf dem Pooldeck gut gehen, und warten auf das Auslaufen des Schiffes welches noch sehr ruhig im Hafen liegt.
ABER…
Es regnet ein wenig, es ist windig und die Wellen hinter dem Riff sind schon hier am Pier zu sehen. Karin und ich mögen gar nicht daran denken. Mit Reisekaugummis und Kotztüten in unseren Taschen sind wir voll freudiger Erwartung
Aber als erstes steht die Seenotrettungsübung an. Spätestens am Sammelplatz, den ja jeder auf seiner Karte stehen hat und um den Hals trägt, fällt auf das diese Kreuzfahrer ein sehr eigenes Volk ist.

Da wäre zu Beispiel das ältere Paar, das bei uns an dem Sammelplatz sitzt. Er Typ ich bring hier das Geld nach Hause, sie Typ Hausdrachen. Der Mensch mit der roten Weste erklärt für die, die es nicht begriffen haben, noch einmal die Sammelplätze, die hier auf dem Schiff als Musterstationen  A-D bezeichnet werden. Gleichfalls erklärt er nochmal  dass gleich einer durch die Reihen ginge um die Vollzähligkeit festzustellen. Bitte nennen Sie die Zimmernummer und die Anzahl der Personen. Der ältere Herr springt auf und sagt zu seiner Frau wir sind falsch. Und sie müssen jetzt sofort zu A. Sie sagt nein wir müssen hier bleiben. Nein, doch, nein. Die freundliche orangene Weste bekommt den Streit mit und bittet um die Boardkarte. Sehen Sie, erklärt er: Musterstation C. Sie sind hier richtig. Der Ältere sichtlich erregt; ich bin doch kein Muster. Der Westenträger: Setzen Sie sich und nennen, Sie gleich ihre Zimmernummer, die steht dort, und tippt auf die Karte. Sie: Siehste hab ich dir doch gesagt, töttertötter. Er ist beleidigt. Das Signal wird erklärt und ertönt zugleich. Die Dame kommt zu uns, ich: Kabine 10164, 3 Personen. Zack Zack. Der ältere Herr: Meine Name ist Schmidt, Heinz Schmidt und das ist meine Frau Hannelore Schmidt. Die Dame ungehalten und ihre Kabinennummer? Steht auf Ihrer Karte, Hr. Heinz Schmidt. Zeit vergeht, das Schiff sinkt. Endlich sind alle vollzählig, die Dame erklärt, Die Stehplätze folgen mir bitte zügig. Die Sitzenden werden gleich abgeholt. Hr. Schmidt springt auf, denn jetzt steht er ja, pfeift seine Frau an ihm zu folgen. Wir schütteln die Köpfe.

22:00 Uhr das Schiff läuft aus… Kaum auf hoher See angelangt stellt sich schon ein komisches Gefühl im Magen ein. Mal schauen wie die Nacht wird….
Am nächsten Morgen, in der Nacht hat es anständig geschaukelt, halte ich es nicht mehr aus. Der erste Reisekaugummi muss her. Grün im Gesicht und völlig übernächtigt schleppe ich mich zum Frühstück. Rudi geht’s gut und auch Lilo hat keine Anzeichen von Seekrankheit. Karin hat auch nicht besser geschlafen als ich. Und Andreas verbrachte eine weitere Nacht auf dem Klo. Ich mag gar nicht daran denken, Anlegen auf Aruba erst in 31 Stunden.
Aber irgendwie wird der Tag schon rumgehen.



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